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Die Lakota-Grammatik - Teil 5

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12.3.4 Die Fort-Bewegungsverben

Kommen und Gehen: In der Lakotasprache gibt es unterschiedliche Verben, welche "kommen" und "gehen" ausdrücken. Diese Verben müssen präzise und konsequent benutzt werden. Wir müssen lernen, diese Fort-Bewegunsverben richtig anzuwenden.

Jedes Fort-Bewegungsverb hat in seiner Hauptbedeutung eine (Weg)Richtung. In allen Fällen bezieht sich das Verb auf die Richtung zum Sprecher oder zur Richtung vom Sprecher weg. Das Gleiche gilt auch für viele deutsche Verben, wie zum Beispiel: kommen und gehen. Außer der Weg-Richtung beinhalten die Lakotaverben in ihrer Bedeutung eine Vollendungsphase des Fort-Bewegungsprozesses. Es gibt drei Phasen: Start, Dauer und Ende.

Um ein Lakota-Fort-Bewegungsverb in der richtigen Reihenfolge anzuwenden, müssen wir entscheiden, ob die Bewegungsrichtung wichtig ist, oder ob die Vollendungsphase des Bewegungsprozesses bedeutend ist.

Falls nur die Richtung wichtig ist, benutzt der Lakotasprecher ú, wenn die Bewegungsrichtung zum Sprecher ist. Wenn die Bewegungsrichtung vom Sprecher weg ist, wird verwendet. Deshalb kann ú als "kommen" und als "gehen" übersetzt werden. Hier folgen einige Beispiele, wo nur die Bewegungsrichtung für den Spreche von Interesse ist:

Ehákela ú pi kte. - Sie werden später kommen.
Robert yé. - Robert ging.
Tókhiya ní kta he? - Wohin wirst du gehen? (w. R.)

Falls die Vollendungsphase einer Fort-Bewegungsaktion bedeutend ist, muss der Lakotasprecher solch ein Verb auswählen, welches beides ausdrückt, Richtung und die Vollendungsphase der Fortbewegung. Hier ist eine Aufzeichnung von grundlegenden Lakota-Fort-Bewegungsverben, welche beiden Bedeutungen entsprechen.

    Phase der Vollendung  
  Eintreffen, Ankunft auf dem Weg Weggang
herkommen ú hiyú
dorthin gehen í iyáya

Wir sehen, beide Wörter ú und werden wiederum benutzt. Diese Zeitform zeigt an, dass die Fort-Bewegung bereits im Gange ist. Weiterhin können wir feststellen, dass das Weggang-Verb vom Ankunfts-Verb in beiden Fällen abgeleitet wird.

Bein Durchlesen der folgenden Lakotasätze ist es wichtig sich auf das Verstehen der Vollendungsphase zu konzentrieren, welche jedes Verb ausdrückt. Wir stellen fest, dass die deutsche Übersetzung selten die präzise Lakotabedeutung ausdrückt. In allen Fällen muss sich der deutsche Sprecher über die Bedeutung der Vollendungsphase des Fort-Bewegungsverbs im Satz klar werden.

Wahí kištó. - Hier bin ich (angekommen). (w. R.)

Denver ektá yé. - Er ist auf dem Weg nach Denver.

Tókhiya iyáya pi he? - Wo sind sie? (Zu welchem Ort sind sie aufgebrochen?) (w. R.)

Jetzt verstehen wir, warum die deutsche Frage "Kommst du?" in der Lakotasprache mehrere Bedeutungen haben kann.

Yahí kta he? - Wirst du hier eintreffen? (w. R.)

Yahíyu kta he? - Wirst du losgehen und hierher kommen? (w. R.)

Ebenso kann "Gehst du?" in der Lakotasprache mehrer Bedeutungen haben.

Lá he? - Bist du auf dem Weg dorthin? (w. R.)

Iláni kta he? - Wirst du dorthin aufbrechen? (w. R.)

Die Konjugationsbeispiele dieser Verben sind meistens regelmäßig. Für , ú, hiyú und í gilt die Konjugation der regulären aktiven Verben. Für die Konjugation von iyáya, und wird die Konjugation für Y-Verben und Nasal-Verben verwendet.

Ein anderes Lakota Verb, welches diesen sechs Verben ähnelt ist hiyáya. Dieses Verb wurde von "hier ankommen" und iyáya "von hier losgehen" gebildet. Die Bedeutung von hiyáya ist "durchgehen ohne stehenzubleiben", "vorbeigehen", von einem Ort zu einem anderen Ort gehen".

Einige Lakotasprecher konjugieren dieses Verb wahíyaye, yahíyaye, während andere wahíblable und yahílale sagen. Leute, welche wahíblable sagen, meinen, dass die Wortzusammensetzung aus zwei einzelnen Komponenten besteht. Personen, welche wahíyaye sagen, halten es für ein einzelnes Verb.

Es gibt bei diesen Fort-Bewegungsverben in der Konjugation einen bedeutenden Unterschied im Vergleich zu den meisten anderen aktiven Verben. Diese Verben und die meisten anderen, welche eine Fortbewegung ausdrücken, haben in ihrer Kollektiv-Plural-Form ein a-, wie wir an den folgenden Beispielen sehen können.

ahíyu - Sie gingen los, um hierher zu kommen. (Kollektiv)
(Hená) hiyú pi. - Sie gingen los, um hierher zu kommen. (Einzelpersonen)

ahí - Sie kamen hier an. (Kollektiv)
(Hená) hí pi. - Sie kamen hier an. (Einzelpersonen)

éyaye - Sie gingen von hier los. (Kollektiv)
(Hená) iyáya pi. - Sie gingen von hier los. (Einzelpersonen)

áye - Sie sind auf dem Weg dorthin. (Kollektiv)
(Hená) yá pi. - Sie sind auf dem Weg dorthin. (Einzelpersonen)

ahíyaye - Sie gingen vorbei. (Kollektiv)
(Hená) hiyáya pi. - Sie gingen vorbei. (Einzelpersonen)

éyotake - Sie setzen sich hin. (Kollektiv)
(Hená) íyotaka pi. - Sie setzen sich hin. (Einzelpersonen)

Wir erkennen bei den Verben iyáya und íyotaka, dass die Pluralsilbe und der Anfangsbuchstabe i in einem e verschmolzen sind. Weiterhin stellen wir fest, dass áye "Sie sind auf dem Weg dorthin." genauso ausgesprochen wird wie áye "Er nahm es mit.".

Manche Fortbewegungsverben im Plural haben also mehrere Bedeutungen. Deshalb müssen wir lernen, diese Verben in der Kollektiv-Form oder Einzelpersonen-Form zu unterscheiden.

Lakhóta eyá hiyáya pi. Einige Lakota(indianer) gingen vorbei.
iyáye. Sie ging los.
íyotake. Er setzte sich.

12.3.5 Aktive Verben und ihre Satzglieder

Ein Verb bezieht sich in einem Satz auf mindestens ein Satzglied.

Das ist in der Lakotasprache nicht immer richtig. Wetter-Verben wie osní "Es ist kalt." haben kein Satzglied. In sehr kurzer Konversation wird manchmal das Verb ohne Satzglied verwendet. Trotzdem versteht man, was gemeint ist.

Wenn wir diese Beispiele außer Acht lassen, können wir sagen, dass jedes Lakota-Verb sich auf mindestens ein Satzglied bezieht. Satzglieder sind entweder eine Silbe im oder am Verb oder einzelne Worte. Ein Beispiel für eine Satzgliedsilbe ist wa im Wort iyéwaye "Ich fand es.". Beispiele von einzelnen Wörtern verwendet als Satzglieder sind:

Hená hiyáya pi. Sie gingen vorbei.
íyotake. Er setzte sich.

Manche Verben können auch in Beziehung zu zwei Satzgliedern stehen.

Wówapi eyá iyéwaye. Ich fand einige Bücher.
mázaská eyá iyéye. Er fand etwas Geld.

Wir haben jetzt bei den aktiven Verben einen Punkt erreicht, wo wir die Verben unterscheiden müssen, welche sich auf ein Satzglied beziehen von denen, die sich auf zwei Satzglieder beziehen. Jedes dieser Art von Verben hat einen speziellen Namen, welchen wir uns einprägen sollten..

Aktive Verben, welche sich nur auf ein Satzglied beziehen, werden intransitive Verben genannt und die, welche zwei Satzglieder erfordern, sind die transitiven Verben.

12.3.5.1 Transitive Verben

Verben, welche zwei Satzglieder erfordern, nennen wir transitive Verben.

In Verbindung mit den Zwei-Satzglieder-Verben müssen wir zwei grammatikalische Begriffe lernen: das Subjekt und das Objekt.

Das Subjekt ist das Satzglied, welches den Akteur benennt. Das ist derjenige, welcher eine Aktivität verrichtet, auf die sich das Verb bezieht. Das Objekt benennt die Person oder das Ding, auf die sich die Handlung beruft.

Der Begriff transitiv wird auf das Verb angewendet, welches zwei Satzglieder erfordert. Transitiv bedeutet "vorbei bewegen" oder "durchgehen". Das bedeutet, dass eine Aktion von einem Akteur (Subjekt) zu einem Empfänger oder einem Erduldeten (Objekt) übergeht. Intransitive bedeutet, dass keine Handlung von einem Individuum zu einem anderen übergeht.

Zeigen wir das an zwei Beispielen.

Wówapi eyá iyéwaye. Ich fand einige Bücher.
mázaská eyá iyéye. Er fand etwas Geld.

Im ersten Satz ist "ich" das Subjekt: "ich" war der Akteur im Finden. "Einige Bücher" ist das Objekt: sie wurden gefunden. Im zweiten Satz ist "er" das Subjekt: er ist der Besitzer des Geldes, welches gefunden wurde. "Etwas Geld" ist das Objekt, seit es gefunden und in Besitz genommen wurde.

Um den Unterschied zwischen Subjekt und Objekt zu verstehen, muss man lernen, sie in der Lakotasprache erkennen zu können.

Im Deutschen erkennen wir das Subjekt und das Objekt immer an ihrer Stellung im Satz: das Subjekt kommt vor dem Verb, das Objekt steht nach dem Verb. Es gibt ähnliche Orientierungshilfen in der Lakotasprache, welche uns ermöglichen Subjekt und Objekt zu erkennen.

Sehen wir uns erneut unsere Satzbeispiele an.

Im Satz Wówapi eyá iyéwaye. ist die verbale Silbe wa- das Subjekt. Diese eingefügte Silbe kann nur als Subjekt genutzt werden. In unserem Beispiel ist wówapi eyá das Objekt. Es ist auf keine Weise erkennbar, dass diese Worte das Objekt sein können. Da aber bereits -wa- das Subjekt ist, muss wówapi das Objekt sein. Das ist auch von der Bedeutung her klar: die Bücher können nichts finden, sie können nur gefunden werden.

Im zweiten Satz Hé mázaská eyá iyéye. ist das Subjekt und das Objekt ist mázaská. Beide Worte könnten das Subjekt oder Objekt sein. Wir wissen, welches von beiden Satzgliedern welche Bedeutung hat. Gewöhnlich ist das erste Satzglied das Subjekt und das zweite das Objekt. Das geht auch aus dem Sinn des Satzes hervor: Geld kann niemanden finden.

Wir werden jetzt die Konjugation und die Benutzung der transitiven Verben in der Lakotasprache lernen. Dabei konzentrieren wir uns auf zwei Punkte: der Benutzung von Substantiven mit transitiven Verben und das Lernen der Bildung von Objektsilben mit transitiven Verben.

Wenn einzelne Worte das Subjekt sind, gibt es keine verbale Silbe. Wenn das belebte Subjekt im Plural (Mehrzahl) steht, erkennt man das dadurch, dass dem Verb ein pi angefügt wird. Wenn ein Substantiv (Dingwort) im Singular (Einzahl) das Objekt eines Verbs ist, gibt es auch keine Silbe für das Verb. Falls also zwei Satzglieder verschiedene Worte sind, kann man nur an der Reihenfolge (und vielleicht an der Bedeutung) erkennen, welches das Subjekt und welches das Objekt ist.

Wir müssen noch lernen, wie man mit Verben umgeht, welche nur Silben für beide Satzglieder haben.

Wenn es zwei Silben von Satzgliedern in einem Verb gibt, so ist die übliche Reihenfolge, dass zuerst die Objektsilbe und dann die Subjektsilbe folgt. Wir stellen fest, dass es die umgekehrte Reihenfolge wie bei einzelnen Worten als Satzglieder ist. Es gibt einige Ausnahmen von dieser Regel, welche wir kennen lernen werden.

Sehen Sie sich folgende Beispiele an:

[Beispiele können leider auf der Homepage nicht beschrieben werden, da sie Laute enthalten, welche mit HTML-Codes nicht originalgetreu darstellbar sind!]

  1. Manchmal haben transitive Verben zwei Silben, eine für das Objekt und eine für das Subjekt. [...]
  2. Transitive Verben haben in der Befehlsform nur Objektsilben.

12.3.5.1.1 Die Objektsilben

Alle Objektsilben sind verbale Silben. Hier ist eine Liste der Objektsilben, welche in Verbindung mit transitiven aktiven Verben verendet werden.

ma mich, mir
ni dich, dir
ni ... pi. euch

Wir stellen fest, dass es für den Dual (dich und mich, dir und mir, mich und dich, mir und dir) und für "uns" keine getrennt Objektkategorie gibt. [...]

[...] Warum diese Verben keine kollektive Pluralform haben?

[...] Es gibt keine Objektsilbe für unbelebten Plural. [...]

Eine Reihe von Lautwechsel findet statt, wenn die Objektsilben dem Verb hinzugefügt werden. Diese können am besten durch praktische Anwendung gelernt werden.

Einige dieser verbalen Silben haben Nasallaute. Das trifft besonders auf die Objektsilben [...], ma und ni zu. Wenn diese Silben in einem Verb vor dem y angefügt werden, kann aus dem Vokal (Selbstlaut) nach dem y ein Nasallaut werden. Es gilt dabei zweierlei zu beachten:

  1. Die Vokale (Selbstlaute) e und o sind niemals Nasallaute.
  2. Einige Verben haben diese besondere Nasallautbildung und einige haben sie nicht.
    Verben, welche mit ya oder yu beginnen, haben niemals eine Nasallautbildung. Die meisten Verben, welche auf ya enden haben sie.

Hier sind einige Beispiele, welche eine Nasallautbildung bewirken.

[Beispiele können leider auf der Homepage nicht beschrieben werden, da sie Laute enthalten, welche mit HTML-Codes nicht originalgetreu darstellbar sind!]

Wir kennen das Wort philámayaye. Da findet die Nasallautbildung nicht statt, weil "ya" eine eingefügte Silbe ist und nicht zum Verb gehört.

[...]

[...] Das k verändert sich in einigen anderen Verben nicht:

Oníkhata he? Ist dir heiß? (w. R.)
Toníkha he? Was ist los mit dir? (w. R.)

[...]

Die Benutzung von pi in Verbindung mit transitiven Verben kann Probleme in der Bedeutung verursachen, denn pi darf nur dann in Verbindung mit einem Verb benutzt werden, wenn beide Satzglieder im Plural (Mehrzahl) stehen.

Oníle pi. Sie suchen dich.
Sie suchen euch.
Er sucht euch.

Nur die Situation könnte klar machen, welche Bedeutung die Richtige ist.

Die Verwendung von oder hená in Verbindung mit dem anderen Satzglied kann oft helfen, verständlicher zu machen, was solch ein Satz bedeutet. Hier sind die gleichen Sätze mit eingefügtem Demonstrativpronomen (hinweisenden Fürwort):

Hé oníle pi. Er sucht euch.
Hená oníle pi. Sie suchen dich.
Sie suchen euch.

Wie wir sehen, kann nur die konkrete Situation verständlich machen, was viele transitiven Verben in Verbindung mit pi bedeuten.

[...]

Wenn sich die Silbe auf mich, mir oder auf dich, dir bezieht, kann man an der Silbe erkennen, ob es sich bei dem dazugehörigen Satzglied um das Subjekt oder Objekt handelt. Sehen wir uns folgende Beispiele an:

Paul owále. Ich suche Paul.
Paul omále. Paul sucht mich.

12.3.5.1.1.2 Die Subjekt- und Objektsilben im gleichen Verb

  mir
mich
dir
dich
es
ihn
sie
uns zwei
dir und mir
dich und mich
uns euch ihnen
(belebt)
ich   [...] Ø-wa
Ø-bl
Ø-m
    [...] [...]
du ma-ya
ma-ya-l
ma-ya-n
  Ø-ya
Ø-l
Ø-n
  [...]   [...]
er, sie, es ma-Ø ni-Ø Ø-Ø [...] [...] ni-Ø ... pi [...]
wir zwei
du und ich
    [...]       [...]
wir   [...] [...]     [...] [...]
ihr ma-ya ... pi
ma-ya-l ... pi
ma-ya-n ... pi
  Ø-ya ... pi
Ø-l ... pi
Ø-n ... pi
  [...]   [...]
sie
(belebt)
ma-Ø ... pi ni-Ø ... pi Ø-Ø ... pi [...] [...] ni-Ø ... pi [...]

12.3.5.1.1.2.1 Alphabetisches Verzeichnis der transitiven Silben

bl ich ... es
ich ... ihn
ich ... sie (Sing.)
l du ... es
du ... ihn
du ... sie (Sing.)
l ... pi ihr ... es
ihr ... ihn
ihr ... sie (Sing.)
m ich ... es
ich ... ihn
ich ... sie (Sing.)
ma er mich ...
er mir ...
es mich ...
es ... mir
sie mich ... (Sing.)
sie ... mir (Sing.)
ma ... pi sie mich ...
sie ... mich
sie mir ...
sie ... mir (Pl.)
maya du mich ...
du ... mich
du mir ...
du ... mir
mayal du mich ...
du ... mich
du mir ...
du ... mir
mayan du mich ...
du ... mich
du mir ...
du ... mir
maya ... pi ihr mich ...
ihr ... mich
ihr mir ...
ihr ... mir
mayal ... pi ihr mich ...
ihr ... mich
ihr mir ...
ihr ... mir
mayan ... pi ihr mich ...
ihr ... mich
ihr mir ...
ihr ... mir
n du es ...
du ... es
du ihn ...
du ... ihn
du sie ... (Sing.)
du ... sie (Sing.)
n ... pi ihr es ...
ihr ... es
ihr ihn ...
ihr ... ihn
ihr sie ... (Sing.)
ihr ... sie (Sing.)
ni er dich
er ... dich
er dir ...
er ... dir
es dich
es ... dich
es dir
es ... dir
sie dich ... (Sing.)
sie ... dich (Sing.)
sie dir ... (Sing.)
sie ... dir (Sing.)
ni ... pi er euch ...
er ... euch
es euch ...
es ... euch
sie euch ... (Sing.)
sie ... euch (Sing.)
sie dich ... (Pl.)
sie ... dich (Pl.)
sie dir... (Pl.)
sie ... dir (Pl.)
sie euch ... (Pl.)
sie ... euch (Pl.)
... pi sie ihm ...
sie ... ihm
sie ihn...
sie ... ihn
sie ihr ...
sie ... ihr (Pl.)
wa ich ... es
ich ... ihm
ich ... ihn
ich ... ihr
ich ... sie (Sing.)
ya du es ...
du ... es
du ihm ...
du ... ihm
du ihn ...
du ... ihn
du ihr ...
du ... ihr
du sie ... (Sing.)
du ... sie (Sing.)
ya ... pi ihr es ...
ihr ... es
ihr ihm ...
ihr ... ihm
ihr ihn ...
ihr ... ihn
ihr ihr ... (Pl., Sing.)
ihr ... ihr (Pl., Sing.)
ihr sie ... (Sing.)
ihr ... sie (Sing.)

12.3.5.1.1.5 Transitive Verbformen mit mehreren Bedeutungen

[...]

Andere Sätze mit transitiven Verben, welche pi enthalten, können auch mehrere Bedeutungen haben, weil pi den Plural (Mehrzahl) des Subjektes oder bzw. und des Objektes ausdrückt. Sehen wir uns diese Beispiele an:

Anípha pi he? Haben sie dich geschlagen?
Haben sie euch geschlagen?
Hat er euch geschlagen?
Hat sie euch geschlagen? (w. R.)
Hená oníle pi. Sie suchen dich.
Sie suchen euch.

In beiden Fällen kann nur die konkrete Situation erkennen lassen, welche Bedeutung die Richtige ist.

12.4 Freundliche Aufforderung, die Befehlsform - Imperativ

Die Bildung der Befehlsform erfolgt im Singular (Anrede du) und im Plural (Anrede ihr). Im Singular gibt es in der Lakotasprache bei der Befehlsform keine Anrede für "du" und im Plural keine Anrede für "ihr". Es wird das Verb in der 3. Person Singular oder Plural (Bildung mit pi) mit dem Befehlswort verwendet.

Die Befehle in der Lakotasprache enthalten keinen verärgerten Ton oder irgendwelche negativen Stimmungsschwankungen! Es handelt sich lediglich um eine Aufforderung bzw. Anweisung.

In der männlichen Sprechweise wird am Ende des Satzes das Befehlswort yo verwendet. Endet ein vorhergehendes Wort auf u oder o, wird das Wort wo benutzt.

Steht vor der Befehlsform das Pluralwort pi, wird bei der schnellen Sprechweise po gesprochen.

Am Ende des Satzes wird in der weiblichen Sprechweise das Befehlswort ye verwendet. Endet das vorangegangene Wort auf u oder o, wird we gebraucht.

Beispiele für Singular:

Amáphe ye! - Warte auf mich! (w. R.)
Até, ómakiya ye! - Vater, hilf mir! (w. R.) Onkel (väterlicherseits), hilf mir! (w. R.)
Hé aphá ye! - Schlag ihn! Schlag sie! (w. R.)
Lé Mary thí ektá áya yo! - Nimm etwas zu der Mary (hier) nach Hause hinüber. (m. R.)

Beispiele für Plural:

Omáyale pi yo! - Sucht mich! (m. R.)
Yá pi yo! - Geht dorthin! Lauft dorthin! (m. R.)

Eine weitere Möglichkeit, jemanden freundlich aufzufordern, wird mit den Wörtern nithó für die weibliche Sprechweise und mit yethó für die männliche Sprechweise gebildet.

Beispiele;

Hiyú nithó! - Komm einmal her! (w. R.)
Thimá hiyú nithó! - Komm herein! Komm ins Haus! (w. R.)

Bei einer weiteren sehr höflichen Befehlsform wird das Wort ye für die männliche und weibliche Sprechweise benutzt.

Es gibt noch eine Befehlsform, welche sehr oft von Frauen benutzt wird und sie wird mit gebildet.

Beispiel;

Ómakiya ná! - Hilf mir (bitte)! (w. R.)

Eine Imperativform, in der sich der Sprecher mit einbezieht wird in der Lakotasprache mit "kta" zusammen gesetzt.

[...]

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