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Die Lakota-Grammatik - Teil 1


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Es wurde oft der Wunsch von Interessenten geäußert, dass ich euch am Wachstum meines Manuskriptes der Lakotabücher teilhaben lasse.

Diese Manuskripte werden von mir nach den Original-Lakota-Büchern von Prof. David S. Rood von der Universität in Boulder, Colorado, erarbeitet.

Es kann auf dieser Homepage leider nicht das gesammt Lakota-Grammatikbuch beschrieben werden, weil die Nasal- und andere Laute nicht mit HTML-Codes dargestellt werden können. Einzelne Kapitel, Abschnitte und Wörter werden erwähnt und erläutert.


Wer einmal pro Woche regelmäßig kostenlos per Email Informationen zur Lakotasprache erhalten möchte, wende sich mit Angabe seiner Postadresse und einer kurzen Begründung an: Evelin Cervenkova

Aussprachebeschreibung:

a = kurzes a
á = langes a
é = langes e
í = langes i
ó = langes o
š = sch
ú = langes u
z = stimmhaftes s

Bitte beachtet die weiblichen Redewendungen (w. R.) und die männlichen Redewendungen (m. R.) in der Lakotasprache!

Inhaltsverzeichnis

Die Lakota-Grammatik

1. Die Adjektive - Eigenschaftswörter

1.2 Die Farbbegriffe

In der Lakotasprache gibt es folgende Farbbegriffe:

sápa schwarz sein
ská weiß sein
blass sein, gelb sein

Andere Grundfarbenbezeichnungen sind:

šá rot sein
thó blau sein, grün sein

In der Lakotasprache und in anderen Sprachen, zum Beispiel Englisch, gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, welches Wort für welchen exakten Farbton verwendet wird.

Die Lakota teilen die Farben, welche im Englischen als "white" (deutsch: weiß) bezeichnet werden, in zwei unterschiedliche Gruppen ein. Ská bedeutet ein klares, leuchtendes Weiß.

Im Englischen und im Deutschen gibt es zwei Begriffe für das Lakotawort thó: "blau sein" und "grün sein". Um diese Farbschattierungen in der Lakotasprache genauer zu beschreiben, müssen wir es ähnlich wie im Deutschen benennen. Zum Beispiel: himmelblau, grasgrün oder schneeweiß.

2. Das Adverb - Das Umstandswort

Adverbien können in der Lakotasprache ein alleinstehendes Wort sein, aber auch längere Redewendungen, welche als Satzglieder bezeichnet werden. Sehr oft werden adverbielle Redewendungen durch ein Substantiv (Dingwort) oder einem direkten Adverb (Umstandswort) und einer Postposition gebildet. Umstandswörter beschreiben eine Aktion näher: wann hat sich etwas ereignet, wo fand es statt, wie wurde es getan.

Die Position des Adverbs im Satz: Das Umstandswort steht in der Lakotasprache direkt vor dem Verb oder am Satzanfang. Werden mehrere Adverbien im Satz benutzt, ist die Anordnung frei wählbar.

[...]

Es gibt also Umstandswörter (Adverbien) der Zeit, des Ortes und der Art und Weise.

Adverbien der Art und Weise:

líla sehr

Adverbien des Ortes

hél da, dort
isákhib neben
kákhiya dort drüben, dort in die Richtung
das dort drüben, der dort drüben, die dort drüben (Sing., bezieht sich auf Dinge bzw. Substantive mit einer Entfernung von circa 182,88 cm bis auf Sichtweite.)
lél hier
tókhiya Wo ...?
Wohin ...?
Woher ...?
Zu welchem Ort ...?
tuktél Wo ...?
tókhiya Wo ...?
Wohin ...?
Woher ...?
Zu welchem Ort ...?
tuktél Wo ...?
tukté él Auf welchen Platz ...?
Auf welchen besonderen Platz ...?
Auf welchen bestimmten Platz ...?
Wo ...?
Wo etwa ...?
Wo ungefähr ...?
Woher ...?
Wohin ...?
Zu welchem Ort ...?

Beispiel:

Kákhiya mní kte. Ich werde dort in die Richtung gehen.

Eine andere Möglichkeit in der Lakotasprache adverbielle Redewendungen zu bilden besteht in der Addition eines nachfolgenden Verhältniswortes, zu einem Substantiv oder einem Pronomen (Fürwort).

Im Lateinischen werden diese Verhältniswörter als Präpositionen bezeichnet. Solche Präpositionen sind im Deutschen Wörter wie: bei, neben, auf, unten, entlang usw. Die Vorsilbe "prä" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet im Deutschen "vor".

In der Lakotasprache ist der lateinische Begriff "Präposition" nicht korrekt anwendbar. Die Verhältniswörter können in der Lakotasprache deshalb nicht als Präpositionen bezeichnet werden, da sie nach dem Substantiv oder Pronomen eingefügt werden, so dass sie lateinisch Postposition/en genannt werden.

Folgende Wörter sind Postpositionen:

aglágla entlang, neben
ektá in (Das Wort wird benutzt, wenn der Sprecher vom Ort entfernt ist.), nach, zu der
él in, bei, zu (Das Wort wird benutzt, wenn der Sprecher am Ort ist)
isákhib neben
ogná im, in dem

Postpositionen können auch ohne Substantiv oder Pronomen benutzt werden. Es handelt sich dabei um ein postpositionelles Idiom (Redewendung), welches als Adverb (Umstandswort) benutzt wird.

[...]

Postpositionen und das Wort, welches näher bestimmt wird, werden manchmal als ein Wort zusammengefügt. Wenn das passiert, haben wir keine Redewendung mehr, sondern das Adverb besteht aus einem "Singel-Wort".

[...]

Die Bildung eines Adverbs (Singel-Wort) aus einer postpositionellen Redewendung ist einer der schwierigsten Bereiche in der Lakota-Grammatik, weil nur einige Verbindungen zwischen einem Substantiv (Dingwort) und einer Postposition abgekürzt werden. Sie sollten nicht versuchen, in der Lakotasprache selbst, solche Wortverbindungen herzustellen!

Es ist besser, zuzuhören und aufzupassen, welche solcher Wortverbindungen es in der Lakotasprache gibt, so dass Ihre Aussprache sehr natürlich klingen wird.

[...]

Adverbien der Zeit:

thokéya erstens, zu allererst, zuerst
waná bereits, jetzt, jetzt gerade

[...]

2.1 Adverbien und Postpositionen

aglágla entlang, neben
akhé wieder
ehákela später
isákhib neben
líglila äußerst, sehr, sehr viel, überaus
ogná im, in dem
tákuwe Warum ...?
thimá im Haus, innen
thokéya als Erste, als Erster, als Erstes, an erster Stelle, auf dem ersten Platz, beste, bester, bestes, Erste, erstens, Erster, erstes, zu allererst, zuerst
waná bereits, jetzt, jetzt gerade

3. Die Altersangabe

Die Altersangabe erfolgt in der Lakotasprache nicht in Jahren, sondern in Winter. Die Frage nach der Altersangabe ist Waníyetu tóna he? Wörtlich übersetzt: Wie viel Winter hat ...? [...] (w. R.) Bei zweistelligen Zahlen steht die Silbe für das Personalpronomen (Fürwort) immer vor der zweiten Zahl.

[...]

Bei Zahlen, welche größer als zehn sind, wird immer das Wort aké benutzt. Dieses Wort enthält gleichzeitig die Silbe für das Personalpronomen. Bei der Pluralbildung, steht das Wort pi immer nach der letzten Zahl.

Die Altersangabe von unbelebten Dingen erfolgen ohne Pronomen und ohne pi.

Ist jemand jünger als ein Jahr, wird das Wort (deutsch: Monat) verwendet.

Beispiele:

Waníyetu nitóna pi he? Wie viel Winter habt ihr?
Wie alt seid ihr? (w. R.)

4. Die Anrede

[...]

5. Der Artikel (Geschlechtswort)

[...]

5.2 Die unbestimmten Artikel

Es gibt zwei Arten von Sätzen, den wahren Aussagesatz und den hypothetischen Aussagesatz.

Wahre Aussagesätze beschreiben Dinge, welche real sind. Wahre Ereignisse oder Vorkommnisse sind solche, welche in der Gegenwart passieren oder sich in der Vergangenheit abgespielt haben. Wahre Aussagesätze sind solche, die in der geistigen Realität des Sprechers vorhanden sind bzw. auch zukünftige reale Vorkommnisse.

Hypothetische Aussagesätze beschreiben Dinge und Ereignisse, welche nicht wirklich existieren oder nicht für den Sprecher wahr bzw. richtig sind. Befehle und Fragen sind Sätze solcher Art. Häufig enthalten hypothetische Sätze das Wort kta, die Verben olé (suchen) und (bitten).

Die Anwendung der unbestimmten Artikel ist davon abhängig, ob eine Aussage wahr oder hypothetisch ist. Negative Aussagesätze, welche das Wort šni (nein, nicht) enthalten, haben einen anderen unbestimmten Artikel.

  wahr hypothetisch negativ
Singular [...] (ein, eine) [...] (ein, eine, einen) [...] (nicht ein, nicht eine, kein, keine, keiner)
Plural, belebt      
Menschen: eyá (einige) [...] (einige) tuweni (keine)
andere Lebewesen: eyá (einige) [...] (einige) tákuni (keine)
unbelebt eyá (etwas, einige) [...] (etwas, einige) tákuni (keine)

  1. Alle negativen unbestimmten Artikel enden auf ni. Das Wort šni (nein, nicht) hat ebenfalls diese Endung.
  2. [...]
  3. Das Wort tákuni wird bei der schnellen Rede tágni ausgesprochen.

Beispiele:

Wahre Aussagesätze, Singular (Einzahl):

[...]

Wahre Aussagesätze, Plural (Mehrzahl):

Lakhóta eyá ípuza pi. Einige Lakota(indianer) sind durstig.
Mázaská eyá bluhá. Ich habe etwas Geld.
Hé mázaská eyá iyéwaye. Ich fand etwas Geld.
Lakhóta eyá ahíyaye. Einige Lakota(indianer) gingen vorbei.

Hypothetische Aussagesätze, Singular (Einzahl):

[...]

Hypothetische Aussagesätze, Plural (Mehrzahl):

[...]

Negative Aussagesätze, Singular (Einzahl):

[...]

Negative Aussagesätze, Plural (Mehrzahl):

Lél Oglála tuwéni thí pi šni. Keine Oglala(indianer) leben hier.
Lakhóta tuwéni. (Hier) sind keine Lakota(indianer).
Mázaská täkuni luhá šni he? Hast du kein Geld? (w. R.)
Wówapi tákuni iyéyaye šni he? Findest du keine Bü:cher? (w. R.)

6. Das Bestätigungswort

Die Bestätigungsworte am Ende des Behauptungssatzes für die männlichen Redewendungen sind yeló und weló. Wenn das vorhergehende Wort mit u oder o endet, wird weló benutzt. Man kann diese Bestätigungsworte mit dem Wort "wirklich" oder "tatsächlich" übersetzen, wenn man sich einprägen möchte, was ein Behauptungssatz ist.

Steht vor dem Bestätigungswort yelo das Wort pi, wird es zu pelo zusammengesetzt.

Das weibliche Bestätigungswort ist kištó. In der schnellen Rede wird kurz kštó benutzt.

Beispiele:

Hená ípuza pi yeló. Sie sind wirklich durstig. (m. R.)
Hená wašté pi yeló. Sie sind wirklich gut. (m. R.)
Hená zí pi yeló. Sie sind wirklich blass. (m. R.)
Líla waštéšte yeló. Sie sind wirklich sehr gut. (m. R.)
Hená ípuza peló. Sie sind wirklich durstig. (m. R.)
Hená wašté peló. Sie sind wirklich gut. (m. R.)
Hená zí peló. Sie sind wirklich blass. (m. R.)
Ma líla olúluta kištó. Mensch, es ist wirklich sehr schwül. (w. R.)
Nizí pi kištó. Ihr seid wirklich blass. (w. R.)
Thibló, hé mitháwa kištó. Älterer Bruder, er ist wirklich mein. (w. R.)
Wahí kištó. Hier bin ich wirklich (angekommen). (w. R.)
Ma líla olúluta kštó. Mensch, es ist wirklich sehr schwül. (w. R.)
Nizí pi kštó. Ihr seid wirklich blass. (w. R.)
Thibló, hé mitháwa kštó. Älterer Bruder, er ist wirklich mein. (w. R.)
Wahí kštó. Hier bin ich wirklich (angekommen). (w. R.)

[...]

7. Die Fragewörter

Das Fragewort he für die weibliche Redewendung und das Wort huwó in der männlichen Sprechweise steht immer am Ende das Satzes.

Steht vor dem Fragewort he das Pluralwort pi, wird oft bhe gesprochen.

Die Fragewörter in der Lakotasprache beginnen meistens mit t. So wie im Deutschen die Fragewörter mit w beginnen wie z. B.: wer, was, wann, wo, warum, wessen usw. Diese T-Wörter können in der Lakotasprache aber auch jemand, etwas, irgendwie, irgendwo usw. bedeuten.

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